Technische Probleme mit dem Wohnmobil führen zur vorzeitigen Heimreise 

Nach einem unproblematischen Grenzübertritt in Tecate in die USA fahren wir zu einem großen NISSAN-Händler in San Diego. In Mexiko war bei einer Überprüfung der Bremsen in der Bremstrommel am linken Hinterrad Öl festgestellt worden. Wir hatten dieses Problem schon einmal in Chile; damals war ein Simmerring undicht.

Bei NISSAN in La Paz/Baja California war dieser kurzfristig nicht erhältlich; wir haben ihn dann bei NISSAN in Ensanada kurz vor der amerikanischen Grenze bestellt und wollten ihn dort auch einbauen lassen. Beim Ausbau der Steckachse wurde festgestellt, dass diesmal nicht der bestellte Simmerring ursächlich für den Ölverlust war, sondern ein anderer hinter dem Radlager liegender Dichtring.

 

Da dieser in Mexiko und auch bei NISSAN in San Diego nicht erhältlich war, haben wir das gesamte Radlager über Amazon USA bestellt und direkt an einen NISSAN-Händler in San Diego liefern lassen. Dort wurde das Radlager eingebaut (knapp 3 Stunden Arbeitszeit: 515 USD!!) und wir fuhren beruhigt zu unserem nächsten Ziel: der knochentrockenen

Anza-Borrego Wüste.

 

Im dortigen Statepark liegt mitten in der Wüste ein wunderschöner Campingplatz mit Traumkulisse. Bei einer Wanderung auf dem Borrego Palm Canyon Trail lernen wir die spektakuläre Wüstenlandschaft kennen. Am Ende des Trails taucht urplötzlich ein Palmenhain auf.

Wir verlassen den Statepark und die in der Nähe liegende Oasenstadt Borrego Springs.

 

Hinter einer Kurve gibt es ein fürchterliches Geräusch und ein Hinterrad rollt an uns vorbei. Die Bremsen funktionieren nicht mehr; zum Glück kommen wir auf einem geraden Straßenstück auf der Bremstrommel schleifend nach einiger Zeit zum Stehen. Die brennende Bremse kann ich mit dem Feuerlöscher löschen. Die Steckachse hat sich festgefressen, ist am Ende durchgeglüht und hat sich hinter der Bremstrommel abgedreht.

 

 

 

Zum Glück ist uns nichts passiert!

 

Wir werden zurück nach San Diego (ca. 150 km) zu NISSAN geschleppt. Das Auf- und Abladen ist äußerst schwierig, da ja das hintere Rad fehlt.

 

Als wir endlich auf dem Hof der vertrauenserweckenden großen NISSAN-Werkstatt stehen, sind wir sehr erleichtert.

Jetzt fängt das Drama aber erst an: sofort wird uns die Schuld gegeben, da wir ein selbst angeliefertes Radlager haben einbauen lassen. Allerdings meinen einige Experten, dass das Radlager falsch montiert worden war (zu stramm angepresst), aber beweisen können wir dies nicht. Die komplette Steckachse und die gesamte Bremsanlage hinten links muss erneuert werden.

 

 

 

Nach Überprüfung stellt sich heraus, dass die Teile in USA nicht erhältlich sind. Ich will sie dann über meinen Nissan-Händler in Ladenburg bestellen und über den ADAC verschicken lassen. Alles ist vorbereitet. Dann kommt die Horrornachricht, dass die Steckachse derzeit von Nissan in ganz Europa nicht geliefert werden kann und frühestens Mitte März wieder erhältlich sein soll. Allerdings gibt es schon eine lange Warteliste, so dass der Auslieferungstermin  an uns nicht garantiert werden kann.

 

 

 

Wir haben uns daher entschlossen, nach Hause zu fliegen, um von dort aus alles in Ruhe vorzubereiten und die Teile dann bei der nächsten Reise selbst mitzunehmen.

 

Der NISSAN-Händler in San Diego verhält sich überhaupt nicht kooperativ: das Überprüfen der Teile dauert über einen Tag; unsere Bitte,  das Fahrzeug (gegen Bezahlung) auf dem Hof stehen zu lassen, wird verweigert. Auch bei der Suche nach einem möglichen Abstellplatz und einem Abschlepp-unternehmen werden wir nicht unterstützt.

 

Wir finden dann zum Glück selbst ein seriös wirkendes Lagerunternehmen (Storage), wo wir das Fahrzeug (hoffentlich!) sicher abstellen können. Aber zuerst muss es wieder zu dem 30 km entfernt liegenden Storage geschleppt werden.

 

Zuerst kommt kein Abschleppwagen, dann ein nicht geeigneter und schließendlich nach mehrstündiger Wartezeit werden wir wiederum mit großen Problemen beim Auf- und Abladen zu dem Storage geschleppt. Aufgrund unserer Höhe können wir keine Garage anmieten und müssen einen Platz im Freien nutzen. Wir versuchen, das Wohnmobil mit einer großen Plane etwas gegen das Wetter zu schützen.

 

Insgesamt verbringen wir 7 Tage in San Diego im Hotel. Aufgrund der ständigen nervenaufreibenden und zeitintensiven Aufenthalte beim NISSAN-Händler bleibt uns nur wenig Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten San Diegos zu erkunden.

Murphy's law: worst comes to worst!!

oder wie der Amerikaner sagt:

"shit happens!"

 

Unser an sich umbuchbares Lufthansa-TIcket erfordert eine 14-tägige Vorlaufzeit. Wir sind nicht in Stimmung, weitere 14 Tage in Hotels "abzusitzen" und kaufen neue Tickets für einen Flug von Las Vegas nach Frankfurt.

 

Wenigstens der komfortable Leihwagen auf der landschaftlich interessanten Strecke nach Las Vegas ist Grund zur Freude!

Las Vegas beeindruckt immer wieder durch seine Glitzerwelt und die architektonischen Highlights.

In einer schönen Bar im Caesar's Palace stoßen wir mit einem Margarita darauf an, dass unsere Reise durch Mexiko sehr schön war und dass wir großes Glück im Unglück hatten!

 

Nach einem langen Flug kommen wir in unser von hilfsbereiten Nachbarn vorgeheiztes Haus zurück und finden zum Glück nach unserer langen Abwesenheit alles wohlbehalten vor!

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Kommentare: 3
  • #1

    Juddi & Al (Sonntag, 07 Februar 2016 13:01)

    ein Glück ist Euch beiden nichts passiert, das hätte ja auch anders ausgehen können. Wir haben ja leider auch Erfahrung mit einem abgefallenen Rad. Und das Verhalten der Nissanwerktstatt ist ja eine Frechheit. Schlechte Arbeit leisten und dann nicht mal zu seinen Fehlern stehen! Wir drücken Euch die Daumen, daß sich alles reparieren läßt und kein weiterer Schaden entstanden ist.

  • #2

    Inge+Robert (Donnerstag, 18 Februar 2016 14:31)

    Hallo ihr Lieben,
    Nachdem wir aus den Skiferien zurück sind haben wir von eurem Pech und Ärger erfahren. Kaum zu glauben, was alles passieren kann. Habt ihr jetzt schon einen sicheren Termin für eure Ersatzteile? Es tut uns jedenfalls sehr leid für euch.
    Andererseits haben wir mit großem Interesse eure Erlebnisse auf der "Baja" verfolgt und waren begeistert von den schönen Aufnahmen.
    Wir haben heute 18.2. erfolglos versucht euch auf dem Handy zu erreichen und werden es demnächst nochmal probieren.
    Bis dahin viele liebe Grüße von
    INGE+ROBERT

  • #3

    Martin Nagel (Samstag, 16 Juli 2016 18:12)

    Hallo Gitta und Peter,
    wir fahren Ende des Jahres mit einem Bimobil Husky 240 nach Südamerika.
    Könnt ihr mir über Stärken und Schwächen des Fahrzeugs und des Aufbaus berichten, und vielleicht auch welche Zusatzausrüstung bzw. Ersatzteile notwendig/empfehlenswert sind. Würden uns über eine Antwort freuen, auch gerne als PN an martin.rudi.nagel@gmail.com

    Liebe Grüße
    Christine und Martin

Unterwegs in unserem Nissan Navara mit Bimobil Absetzkabine