Whitehorse - Alaska - Whitehorse

Eigentlich wollen wir nur einen Tagesausflug von Whitehorse nach Skagway in Alaska unternehmen, um auszuprobieren, ob unser WoMo nach der Reparatur wieder problemlos funktioniert. Die 160 km lange Strecke über den Klondike Highway führt malerisch am Emerald Lake vorbei und überwindet den Chilkoot Pass, früher für die Goldsucher auf dem Weg nach Whitehorse ein schwer zu überwindendes Hindernis. Heute ist die Strecke mit dem Auto problemlos zu fahren und bietet schöne Ausblicke auf Gletscher und Wasserfälle.

Skagway ist ein wichtiges Ziel für Kreuzfahrer, um die "Goldgräberathmosphäre" in der gut erhaltenen bzw. restaurierten Wildweststadt zu "schnuppern".

Nachdem unser WoMo bis Skagway problemlos gefahren ist, entscheiden wir uns spontan, nicht nach Whitehorse zurückzufahren, sondern mit der Fähre nach Haines in Alaska überzusetzen.

Alaska hat nur in dieser Region nur einen schmalen Küstenstreifen und wir müssen wieder zurück nach Kanada, um den Hauptteil von Alaska zu erreichen. Die Fahrt ist sehr interessant und führt an wunderschönen Seen vorbei und eröffnet tolle Blicke auf die parallel verlaufenden Gebirgszüge.

Wir übernachten auf einem Campingplatz, der beim Bau des Alaska-Highways ursprünglich ein Materialcamp war. Überreste aus der Bauphase sind auf dem Platz zu bewundern.

Auf der nächsten Etappe kann sich unser Navi ausruhen: erst nach 545 km kommt die nächste Abzweigung.

Der Grenzübertritt nach Alaska ist unproblematisch. Die Autokennzeichen erinnern daran, dass wir im "Bärenland" unterwegs sind!

Auf dem Weg nach Fairbanks kommen wir nach Delta Junction, dem Endpunkt des Alaska-Highways.

 

Nach den langen Fahrten in fast unberührter Natur ist die Großstadt Fairbanks mit endlosen Shopping-Malls ein enormer Kontrast. Im Pioneer-Park - einer Art Disneyland - sind alte Bauwerke zu besichtigen.

Nach Fairbanks besuchen wir den Denali-Nationalpark, in dessen Mitte der mit 6.194 m Höhe höchste Gipfel Nordamerikas, der Mount McKinley, liegt. Der Nationalpark ist für Individualverkehr geschlossen und kann nur mit Tourbussen besichtigt werden. Diese sind in der Hauptsaison oft wochenlang ausgebucht; wir haben Glück und bekommen sofort die heißbegehrten Tickets.

Auf der achtsündigen Fahrt erleben wir die eindrucksvolle Landschaft und können hautnah Grizzly-Bären und Elche beobachten.

Nur den Mount McKinley sehen wir nicht, der wie an 98 % aller Tage in den Wolken liegt.

Ein weiterer Höhepunkt Alaskas ist der südlich von Anchorage liegende Kenai Fjords Nationalpark, wo auf Bootsausflügen kalbende Gletscher aus nächster Nähe zu sehen sind. Wir fahren nach Seward, dem Ausgangsort für Besichtigungen. Schon auf der Fahrt regnet es ununterbrochen. In Seward angekommen, ist die Sicht auf wenige Meter beschränkt. Auch am nächsten Morgen das gleiche Trauerspiel: Regen, Regen und nochmals Regen! Der Wetterbericht sagt für die nächsten 10 Tage keine Wetterbesserung voraus. Auch unser nächstes avisiertes Ziel Valdez hat ähnlich traurige Wetterprognosen. 

Wir hatten vorher andere Alaska-Reisende getroffen, die ähnliche Erfahrungen mit dem verregneten Alaska-Wetter in Küstennähe gemacht haben.

 

So fahren wir unverrichteter Dinge wieder zurück in Richtung Kanada. Im Hinterland klart es zum Glück wieder auf und wir erleben nochmals schöne Landschaften.

Kurz vor der Grenze zu Kanada liegt das kleine Goldgräberstädtchen "Chicken", wo ein riesiger Schwimmbagger zu sehen ist. Höhepunkt des Jahres ist ein Musikfestival, das auf der etwas ungewöhnlichen Bühne stattfindet.

Hinter Chicken beginnt der "Top of the World Highway", der größtenteils als Piste durch tolle Landschaften nach Dawson City in Kanada führt. Am Ende muss der gewaltige Yukon mit einer Fähre überquert werden, um nach Dawson City zu gelangen.

1896 wurde in der Nähe vom heutigen Dawson City Gold gefunden. Im dadurch ausgelösten "Goldrush" sollen bis zu 100.000 Menschen aufgebrochen sein, um hier ihr Glück zu machen. Nur etwa 30 % erreichten tatsächlich ihr Ziel. In dieser Phase wuchs Dawson City bis auf 30.000 Einwohner. Der Boom dauerte nur wenige Jahre; heute leben nur noch 1.300 Einwohner hier. Aber ein Mehrfaches an Touristen reist jährlich an, um die "Goldrush" - Athmosphäre nachzuvollziehen.

Rund 40 km südlich von Dawson City beginnt der Dempster Highway, der auf 735 km Piste bis nach Inuvik führt. Wir fahren nur ca. 400 km bis zum nördlichen Polarkreis auf der anspruchsvollen Pistenstrecke. Die herbstliche Landschaft ist unvergleichlich schön.

Wir fahren ca. 40 km zurück zur einzigen Übernachtungsmöglichkeit, der Eagle Lodge mit uriger Einrichtung und einer gewöhnungsbedürftigen Tankstelle, die ihre Monopolstellung schamlos ausnutzt und den bisher höchsten Dieselpreis auf unserer Reise kassiert.

Mit einem Zwischenstopp in Carmacks fahren wir zurück nach Whitehorse. Eine 4.500 km lange wunderschöne Wegstrecke liegt hinter uns.

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Kommentare: 2
  • #1

    Arnim (Freitag, 22 September 2017 12:41)

    Hallo Ihr beiden,

    wieder mal tolle Bilder! Seid Ihr sicher, daß Ihr den Wagen schon zurück senden wollt?

    Weiter gute Reise und daß der Wagen bis nach Halifax keine weiteren Zicken hat,
    liebe Grüße,
    Jutta&Arnim

  • #2

    Kati & Jens (Freitag, 22 September 2017 18:18)

    Unglaublich schöne Bilder. Vielen Dank, dass ihr so viele Erinnerung bei uns wach ruft - Panne in Whitehorse, Skagway, Fairbanks, Dawson City. Bei vielen Bildern haben wir direkt ein Deja-vu.
    Genießt eure Zeit während zu Hause der Herbst anklopft...
    LG
    Kati und Jens

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