Von San Miguel an die Pazifikküste

Auf dem Weg nach Guanajuato besuchen wir das "Santuario de Atotonilco", ein äußerst bedeutendes Heiligtum, das 1740 als spiritueller Rückzugsort gegründet wurde.

Die reiche Silberstadt Guanajuato ist wie "Schweizer Käse" untertunnelt. Wir sind froh, dass wir unser WoMo weit außerhalb abgestellt haben und mit dem Bus ins Zentrum gefahren sind: die jeweilige Tunnelhöhe ist nicht angezeigt, und somit ist das Befahren "on your own risk"!

Der frühere Reichtum durch den Silberbergbau zeigt sich in prächtigen Gebäuden aus der Kolonialzeit.

Von anderen Reisenden haben wir den Geheimtipp bekommen, Charly's Restaurant zu besuchen. Der Schweizer Charly hat an einem weit abgelegenen Ort ein kleines Paradies mit Gourmet-Restaurant und kleinem Hotel geschaffen. Wir können auf dem Gelände übernachten und genießen abends die Schweizer Küche.

Der Lago de Chapala ist Mexikos größter natürlicher See. Für uns ideales Ausgangsziel in die 45 km entfernt liegende Kolonialstadt Guadalajara.

Wir bleiben einige Tage in einer direkt am See gelegenen großzügigen Schwimmbadanlage mit Campinggelände. Hier überwintern viele "Snowbirds" aus Kanada, die neben großen Wohnmobilen PKWs oder Pick-Ups und zum Teil Motorräder dabei haben.

Der Platz am See soll eine magische Bedeutung haben: am Wochenende werden beim Leuchtturm am See große Feuer in langsamen Tänzen umrundet.

Bei Spaziergängen bewundern wir die farbenfrohe Flora.

Guadalajara ist mit ca. 4,5 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt Mexikos. Wir bevorzugen die Anreise mit dem Bus, um uns nicht dem chaotischen Großstadtverkehr auszusetzen.


Im "centro historico" stehen dichtgedrängt  beeindruckende Gebäude aus der Kolonialzeit.

Auf der Weiterfahrt wollen wir auf den Vulkan "Nevado de Colima" hinauf fahren. Wir quälen uns über 2.000 Höhenmeter auf einer nur mit untersetztem Getriebe zu befahrenden Piste in die Höhe. Auf 3.770 m ist Schluss: die Weiterfahrt ist gesperrt, da der Vulkan noch im Januar aktiv war. Auch die Rückfahrt ist kein reines Vergnügen; wir sind froh, als wir wieder Asphalt unter den Rädern haben. Von der Ebene aus haben wir schöne Blicke auf den in der direkten Nachbarschaft liegenden "Volcán de Fuego", der regelmäßig Aschewolken ausstößt. Er ist Mexikos aktivster Vulkan.

Zur Belohnung für die Tagesmühen finden wir abends einen traumhaften Stellplatz an der Laguna Maria.

Unser WoMo hat nach der Inspektion bei Nissan mit intensiver Wagen- und Motorwäsche wie neu ausgesehen.

Leider hat die Pistenfahrt alle Bemühungen wieder zunichte gemacht.

Zum Glück gibt es überall Waschanlagen mit mehr oder weniger engagierten Helfern!


Aber auch der neue Glanz hält nur wenige Tage!

Nun erreichen wir den Pazifik und beziehen in San Patricio de Melaque einen gepflegten schön am Meer gelegenen Campingplatz. Auch dieser Platz ist voll in der Hand von kanadischen "Snowbirds" mit überdimensionierten Wohnmobilen. Die früher hier zahlreichen Amerikaner sind kaum noch zu finden, da sie sich nicht mehr ins "gefährliche" Mexiko getrauen. Sie werden daher von den Kanadiern "liebevoll" mit chicken-hearts betitelt.


Hier und auch auf weiteren Campingplätzen fällt uns die freundliche und hilfsbereite Art der Kanadier angenehm auf!


In der kleinen Ortschaft gibt es am Strand immer etwas zu "begucken".

Einige Tage später fahren wir in die nur 30 km entfernte Bucht "Boca Beach" mit einem schier endlos erscheinenden 4 km langen Traumstrand. Auch hier werden wir von der kanadischen "Gemeinde" freundlichst aufgenommen und zum abendlichen Umtrunk eingeladen.

Bei langen Spaziergängen beobachten wir die vielfältige Vogelwelt.

Ein Wermutstropfen an der Traumbucht ist eine Bauruine, die angeblich mit dem salzhaltigen Sand dieses Strandes gebaut worden ist und kurz vor der Fertigstellung schon wieder in sich zusammenfiel!


Ein großer Kontrast zu der fast menschenleeren Boca Beach ist die quirlige Touristenhochburg Puerto Vallarta mit allen nur erdenklichen Touristenattraktionen.

Für die Fahrt nach Mazatlán wählen wir die - zwar sehr teure - Autobahn, wo wir stressfrei (ohne Topes!) auf der fast leeren Straße fahren.


Unterwegs bestaunen wir ein typisches Gespann von nach Hause fahrenden "Snowbirds": hinter dem gigantischen Wohnmobil hängt ein Pick-up auf dessen Ladefläche ein großes Motorrad verzurrt ist!

Mazatlán ist ebenfalls eine Touristenhochburg mit vielen Flugtouristen aus Kanada und einigen aus USA. Wir stellen uns auf einen kleinen Campingplatz etwas außerhalb. Er liegt schön an einem kilometerlangen Sandstrand; die Palmen vor unserem Platz lassen Südseeflair aufkommen. Am Strand mit zum Teil großen Hotelanlagen wird es uns nicht langweilig; in die Stadt mit seiner kleinen Altstadt kommen wir problemlos mit dem Bus.


Auch dieser Platz ist voller Kanadier, die die letzten 4 - 5 Monate hier verbracht haben. An diesem Wochenende leert sich der Platz schlagartig: wie die Lemminge ziehen sie zurück in heimatliche Gefilde, wo langsam der Frühling einkehrt.



Von Mazatlán fahren wir nochmals ca. 400 km an der Küste entlang nach Norden. Ziel ist El Fuerte in der Nähe von Los Mochis. Von El Fuerte aus starten wir mit dem Zug zu einem mehrtägigen Ausflug in den berühmten Kupfercanyon.


Demnächst folgt ein Bericht über diesen tollen Ausflug.

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Bernd Bahle (Donnerstag, 26 März 2015 15:29)

    Hallo Peter,
    wieder hast Du in liebevoller Kleinarbeit mit Wort und Bild Eure Reise durch Mexico für uns "Daheimgebliebene" dokumentiert.
    Es ist nicht nur die Farbenvielfalt, die besticht, sondern es ist auch die koloniale Pracht und die Lebensfreude der Menschen, die man aus den Bildern spürt.
    Und dann das Meer, die Sonne, die Strände, die Natur. Da darf natürlich ein Flug mit dem Fallschirm nicht fehlen. Das bist Du doch in den Leinen unter dem Schirm am Strand, oder?
    Übrigens: von dem Chepe "Chihuahua al Pacífico" gibt es bei youtube ein 29 min langes Video. Ich werde es mir heute abend mal in aller Ruhe anschauen.
    Euch wünsche ich weiterhin viele schöne Erlebnisse und Eindrücke
    Herzliche Grüße, bitte auch an Gitta, sendet
    Bernd

  • #2

    Barbara u Walter (Donnerstag, 26 März 2015 15:52)

    Hallo Gitta,
    hallo Peter,
    wir sind beeindruckt. Wie immer ein toller Bericht mit sehr schönen Bildern. Wir können ja schon fast eure Reise "miterleben und nachvollziehen".
    Bleibt gesund und munter und noch viel Freude während der Reise.
    Bis bald, wir freuen uns schon, die 2 aus Duisburg

  • #3

    Silke und Volker (Samstag, 28 März 2015 15:56)

    Liebe Gitta und Peter,
    es ist ja wirklich eine traumhafte Landschaft. Ein Jammer, dass Mexiko einen so schlechten Ruf hat in Bezug auf seine Risiken. Vor vielen Jahren sind wir auch durch den Kupfercanyon mit dem Zug gefahren. Es war ein tolles Erlebnis. Anschließend waren wir eine Woche in Mazatlan, das zwar schöne Strände hatte, aber doch ziemlich touristisch war.
    Wir wünschen Euch auch weiterhin alles Gute und viel Freude bei Eurer tollen Reise. Herzliche Grüße von der Ostsee, Eure S + V

  • #4

    Juddi & Al (Montag, 20 April 2015 21:54)

    PS: Hammerfotos!! Unser Lieblingsbericht! Da werden Erinnerungen an Kolumbien wach...

    Nochmal ganz liebe Grüße

Unterwegs in unserem Nissan Navara mit Bimobil Absetzkabine